Modellierung und Simulation digitaler Schaltkreise in Dymola/Modelica
Beschreibung
Dymola ist die heute am weitest entwickelte Software zur Modellierung und Simulation
physikalischer Systeme. Dymola ist voll objektorientiert und bietet dem Anwender
eine graphische Oberfläche an, die es erlaubt, auch sehr komplexe Systeme so
zu modellieren, dass die resultierenden Modelle einfach wartbar bleiben [1].
Somit eignet sich Dymola sehr gut zur Modellierung elektronischer Schaltkreise.
Während nun aber die Modellierung analoger Schaltkreise von Dymola bereits sehr gut
unterstützt wird [2], lassen die Hilfsmittel zur Modellierung digitaler Schaltkreise
noch sehr zu wünschen übrig.
Ziel dieser Arbeit ist es, lauffähige Digitalschaltkreisbibliotheken zu erstellen,
die es ermöglichen sollen, digitale Schaltkreise wahlweise auf dem Transistorniveau,
dem Gatterniveau, sowie dem Bausteinniveau simulieren zu können. Dabei sollen die
Bibliotheken untereinander kompatibel gestaltet sein, damit grosse Schaltkreise
digital simuliert werden können, während einzelne Subsysteme, die der Modellierer
genauer unter die Lupe nehmen möchte, analog simuliert werden können.
Aufgabenstellung
Es soll zunächst eine allgemeine digitale Bibliothek auf dem Gatterniveau erstellt
werden. Diese Bibliothek soll die gängigen Symbole für ihre Ikonendarstellung
verwenden. Ausserdem sollen die Verzögerungszeit der Gatter sowie Fanin und Fanout
berücksichtigt werden, damit bei den Simulationen in der Schaltung auftretende Spikes
sichtbar gemacht werden können. Vergleichen Sie Ihre Lösung mit LogicWorks [3],
einer Software, die speziell für die Simulation digitaler Schaltkreise entwickelt
wurde.
Die obige Bibliothek soll sodann um Modelle erweitert werden, welche die gängigen
Digitalbausteine nachbilden. Auch hier kann LogicWorks als Referenz verwendet werden.
Es soll sodann eine Spezialbibliothek entwickelt werden, die eine Familie von
Bausteinen, z.B. TTL oder ECL abbildet. Dabei handelt es sich um die gleichen
Modelle wie bei der allgemeinen Bibliothek. Nun sind aber die Modellparameter durch
die Familie festgelegt. Sie können darum nicht mehr frei gewählt werden.
Entwerfen Sie nun eine Analogbibliothek, die eine bestimmte Familie von Logikgattern
(z.B. TTL oder ECL) auf dem Transistorniveau abbildet. Diese Bibliothek soll sich auf
die BondLib Bibliothek [2,4] abstützen. Die Bibliothek soll ausserdem Schnittstellenmodelle
aufweisen, die es ermöglichen, solche Modelle in eine Digitalschaltung einzubinden.
Referenzen
- Brück, D., H. Elmqvist, H. Olsson, S.E. Mattsson (2002),
Dymola for Multi-Engineering Modeling and Simulation,
Proc. 2nd International Modelica Conference,
Oberpfaffenhofen, Deutschland, pp. 55:1-55:8.
- Cellier, F.E., C. Clauß and A. Urquía (2007),
Electronic Circuit Modeling and Simulation in Modelica,
Proc. 6th Eurosim Congress on Modelling and Simulation,
Ljubljana, Slovenia, Vol.2, pp. 1-10.
- Capilano Computing Systems (2002),
LogicWorks 4: Interactive Circuit Design Software,
Capilano Computing Systems, Ltd.
- Cellier, F.E. and A. Nebot (2005),
The Modelica Bond Graph Library,
Proc. 4th International Modelica Conference,
Hamburg, Germany, Vol.1, pp. 57-65.
English Version
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Modifiziert: 8. Oktober 2007 -- © François Cellier