Die sogenannte ``Methode der kleinsten Quadrate''
(Least Squares) ist eine Methode, um überbestimmte lineare
Gleichungssysteme
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(3.4) |
zu lösen. Die
-Matrix
hat mehr Zeilen als
Spalten (
). Wir haben also mehr Gleichungen als Unbekannte.
Deshalb gibt es im allgemeinen kein
, das die
Gleichung (3.4) erfüllt. Die Methode der kleinsten
Quadrate bestimmt nun ein
so, dass die Gleichungen
``möglicht gut'' erfüllt werden. Dabei wird
so
berechnet, dass der Residuenvektor
minimale Länge hat. Dieser Vektor
ist Lösung der Gauss'schen Normalgleichungen
(Die Lösung ist eindeutig, wenn
linear unabhängige Spalten hat.)
Die Gaussschen Normalgleichungen haben unter Numerikern einen
schlechten Ruf, da für die Konditionszahl
cond
cond
gilt und somit die Lösung
durch die
verwendete Methode ungenauer berechnet wird, als dies durch die
Konditionszahl der Matrix
zu erwarten wäre.
Deshalb wird statt der Normalgleichungen die QR-Zerlegung für
die Lösung der Gleichung (3.4) nach der Methode der kleinsten
Quadrate vorgezogen. Dabei wird die Matrix
zerlegt als Produkt von
zwei Matrizen
wobei
orthogonal und
eine
Rechtsdreiecksmatrix ist. Da orthogonale Matrizen die Länge eines
Vektors invariant lassen, gilt
Daraus ist ersichtlich, dass
minimiert wird durch jenes
,
welches
löst.
In MATLAB werden überbestimmte Gleichungssysteme der Form (3.4)
automatisch mit der QR-Zerlegung gelöst, wenn man den
Backslash-Operator
x = A\b
benützt.
Peter Arbenz
2008-09-24